Dunlop Reifen

Dunlop gehört zu den weltweit bekanntesten Reifenherstellern. Das Unternehmen ging 1999 aus einem Joint-Venture der Goodyear Tire & Rubber Company und Sumitomo Rubber Industries hervor. Dunlop gehört nicht nur in Deutschland zu einer der bekanntesten Reifenmarken, da die Produkte schon lange am Markt sind.

Gründung und Geschichte

Der Ursprung der Reifenmarke Dunlop geht zurück auf den schottischen Reifenpionier John Boyd Dunlop. Dieser meldete 1888 sein erstes Patent für einen Fahrradluftreifen an, der aus mehreren Gummistreifen bestand. 1889 gründete Dunlop sein erstes Reifenwerk in Irland und vier Jahre später – 1893 – seine erste Auslandsniederlassung im hessischen Hanau, die The Dunlop Pneumatic Tire Co. GmbH. Damaliger Teilhaber war der Frankfurter Fahrradfabrikant Heinrich Kleyer. Zu den Innovationen von Dunlop gehörte in den Anfangsjahren der Reifen mit Metallnieten im Jahr 1908, der Vorläufer der in den 1960er Jahren entwickelten Spikes. Ab 1922 verwendete man für die Herstellung der Reifen bei Dunlop Cordgewebe für die Reifendecke, was die Lebensdauer des Reifens verdreifachte. Im Jahr 1959 kam es zur Vorstellung des Lamellenprofils und 1972 stellte Dunlop Stahlgürtelreifen her. Das Reifengeschäft wurde schließlich – trotz hoher Umsatzzahlen – 1983 an die japanische Sumitomo Rubber Industries verkauft. Unter der Leitung des neuen japanischen Inhabers wurden 1994 Gürtelreifen entwickelt in einer Ultra-Leichtbauweise. Später folgte der erste DSST-Reifen mit Notfalleigenschaften wie das Reifendruck-Warnsystem Warnair. Von 1998 bis 2015 wurden Dunlop Reifen als Joint Venture von Goodyear und Sumitomo betrieben. Nach der Auflösung des Joint Venture im Jahr 2015 wurden die Markenrechte an Dunlop Reifen aufgeteilt. Die Rechte für Nordamerika (Kanada, die USA und für Mexiko) hält Goodyear. Dies gilt auch für die Vermarktung der Reifen in Europa (ohne Russland), Neuseeland und Australien. Ausgenommen davon sind japanischen Automarken. Für Japan, Afrika und Asien (ausgenommen Indien) hält nämlich Sumitomo die Vertriebsrechte für Dunlop Reifen. Die Markenrechte für Indien hält die Ruia-Group mit Firmensitz in Indien.

Mitarbeiter und Niederlassungen

Rund 4600 Mitarbeiter erwirtschaften heute rund 1,4 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2000. Von den deutschen Produktionsstandorten Hanau, Wittlich, Riesa, Fürstenwalde/Spree und Fulda werden große Teile des europäischen Marktes beliefert und 80 Prozent des deutschen Marktes. Der deutsche Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Hanau. Darüber hinaus verfügt Dunlop über noch weitere Unternehmensstandorte.

Forschung und Entwicklung

Kein Reifenhersteller kann heute ohne eigenes Forschungs- und Entwicklungsteam agieren. Dunlop hat schon in den 1990er Jahren einige richtungsweisende Innovationen in der Branche angestoßen. Neben den Gürtelreifen in Ultra-Leichtbauweise im Jahr 1994 forschten in den Wissenschaftsabteilungen von Dunlop zahlreiche Wissenschaftler auch an anderen Innovationen. Hierzu gehört auch das Instant-Mobility-Systems (IMS) als Ersatz für das Reserverad. Ab 1960 erforschte das Wissenschaftsteam bei Dunlop bereits das bis dahin ungeklärtes Phänomen des Aquaplanings. Diesen Forschungen folgte bei Dunlop die Entwicklung von Reifen mit Einschnitten im Profil und Öffnungen in den Seitenstollen, die Wasser ableiten. Darüber gab es auch etliche Innovationen im Rennsportbereich, denn Dunlop stellt auch schon lange Reifen für Sportwagen und Rennwagen her.

Engagement im Sport

Dunlop ist eine Reifenmarke, die große Bekanntheit im Motorsportbereich genießt. Von 2000 bis 2010 war die Reifenmarkt bei der DTM etabliert. Und auch 4x4 Reifen, also Reifen, die speziell für Offroadfahrten geeignet sind, werden unter der Reifenmarke Dunlop hergestellt.